IGEL. An einem Samstagnachmittag, gegen 14 Uhr, wurden zahlreiche Feuerwehren aufgrund eines angenommenen Unfalls auf der Bahnstrecke zwischen Igel und Wasserbillig alarmiert. Mitarbeiter einer Fremdfirma, die ohne Abstimmung mit der Deutschen Bahn Arbeiten an der Strecke kurz hinter der Bahnüberführung Igel durchgeführt haben, wurden trotz Notbremsung von einem Gleisarbeitsfahrzeug erfasst und teilweise schwer verletzt. Auch der Fahrzeugführer sowie das mitfahrende Personal wurden teils erheblich verletzt.
Ein hoffentlich nie eintretendes Szenario, das im Rahmen der Alarmübung durch Feuerwehren aus der Verbandsgemeinde Trier-Land und Trier sowie Bereitschaftskräften des DRK-Kreisverbands Trier-Saarburg und dem DB-Notfallmanagement bewältigt wurde. Nachdem der Fahrzeugführer den Nothalteauftrag an das Stellwerk Konz-Karthaus abgesetzt hatte, leitete dort der Fahrdienstleiter diesen an die Notfallleitstelle der DB weiter. Diese veranlasste die sofortige Sperrung der beiden Gleise, die Abschaltung der Oberleitung, die Alarmierung des diensthabenden DB-Notfallmanagers und informierte die Polizei sowie die Integrierte Leitstelle Trier (ILST). In der Folge alarmierte die ILST Feuerwehr- und Rettungsdiensteinheiten.
Die ersteintreffenden Einheiten verschafften sich einen Überblick über die Lage und trafen erste Absperr- und Sicherungsmaßnahmen. Bevor die Rettungskräfte jedoch die Gleise betreten durften, musste die Notfallleitstelle der DB bestätigen, dass die Strecke für jeglichen Bahnverkehr gesperrt ist. Da die Oberleitung bei dem Unfall beschädigt wurde, musste diese durch den DB-Notfallmanager geerdet werden. Erst danach durften die Rettungskräfte zu den verletzen Personen und konnten sie medizinisch versorgen. Nach Einrichtung der Rettungswege, wurden die Verletzten mit Schleifkorbtragen über Leitern zur weiteren Versorgung an den Rettungsdienst übergeben. Bevor die Verletzten in Krankenhäuser transportiert wurden, erfolgte deren Behandlung im eingerichteten Behandlungsbereich sowie in den bereitstehenden Rettungstransportwagen.
Nachdem alle Einsatzkräfte die „Unfallstelle“ verlassen hatten, konnte diese wieder der DB übergeben werden. Möglich war die Übung, weil die Bahnstrecke am Übungstag aufgrund von Bauarbeiten auf Luxemburger Seite für jeglichen Bahnverkehr gesperrt war. Für die Aufstellung der Einsatzfahrzeuge und zur Absicherung der Einsatzkräfte musste die Fahrspur der B49 in Richtung Luxemburg gesperrt werden. Diese Aufgabe übernahm der Landesbetrieb Mobilität Trier. Die einseitige Verkehrsführung mittels Ampeln sorgte für einen größeren Verkehrsstau in beide Fahrtrichtungen.
Nach Abschluss der Übung fanden sich die rund 80 Einsatzkräfte zu einer kurzen Nachbesprechung im Gerätehaus Igel ein. Michael Holstein, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land, und der stellvertretende Wehrleiter der Feuerwehr Trier-Land, Oliver Berg, zeigten sich zufrieden mit den Abläufen und bedankten sich beim Organisationsteam der Feuerwehr Igel um Winfried Bindges, der DB sowie allen Teilnehmern einschließlich den „Verletzten“. Einsatzleiter Florian Bindges zog ein positives Fazit der Übung. Das nicht alltägliche Einsatzszenario wurde von allen beteiligten Hilfsorganisationen sehr gut bewältigt. An der Übung beteiligten waren die Feuerwehren Igel, Liersberg, Langsur, Mesenich und Trier-Zewen, die FEZ Trier-Land, Bereitschaften des DRK-Ortsvereins Konz, des DRK-Stadtverbands Trier, des DRK-Ortsvereins Schweich, die DRK Kreiseinheit Modul Führung Saar-Hochwald, das DB-Notfallmanagement sowie der Landesbetrieb Mobilität.
Bilder und Bericht: Michael Kröber-Gümbel , stellv. Pressesprecher Feuerwehr Trier-Land