Kranzniederlegung und Totengedenken

An Allerheiligen haben wir in Liersberg der Toten sowie den Opfern von Verfolgung und Unterdrücken gedacht. Die Feuerwehr Liersberg hat einen Kranz als Erinnerung und Mahnung niedergelegt.

Ansprache durch unseren Ortsvorsteher:

Brief eines jungen Soldaten von 1943 aus dem Feldlazarett an seinen Vater:

„Mein lieber Papi,

leider bin ich am 19. schwer verwundet worden. Ich bekam einen Panzerbüchsenschuss durch beide Beine, die sie mir nun abgenommen haben.

Das rechte Bein haben sie unterm Knie abgenommen und das linke Bein wurde am Oberschenkel abgenommen. Sehr große Schmerzen habe ich nicht.“

Wer hätte es für möglich gehalten das solche Briefe, im Jahr 2023, in Europa, wieder an Eltern versendet werden….

Dies zeigt uns das der Volkstrauertag auch 100 Jahre nach seiner Einführung aktueller denn je ist.

Daher denken wir heute

an die Opfer von Gewalt und Krieg, an die Kinder, Frauen und Männer aller Völker.

Wir gedenken

der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen, oder danach in Gefangenschaft,

als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren.

Wir gedenken derer,

die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.

Wir gedenken derer,

die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben,

und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten.

Wir trauern

um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldatinnen und – soldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

Wir gedenken heute auch derer,

die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.

Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten.

Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.

Lasst uns Gemeinsam kämpfen das sich die Geschichte nicht wiederholt. Lasst uns gemeinsam dem Menschenhass und der Hetze Einhalt gebieten.